Größe: 0.1–0.15 Meter
Lebensdauer: 2–5 Atlasjahre
Fortpflanzung: thermofragmentierend

Beschreibung
Der Nachglüher (Pyrothecium lumina) ist ein feuerreaktiver Pilz, der ausschließlich in den Glutwiesen der Staubfelder vorkommt. Er ist darauf spezialisiert, nach einem Brandereignis rasch zu keimen und innerhalb weniger Tage kugelförmige Fruchtkörper zu bilden, die sich optisch kaum von glühender Asche unterscheiden.
Thermofragmentierende Vermehrung
Die Fortpflanzung erfolgt über widerstandsfähige Sporenschalen im Boden, die sich nur bei hoher Umgebungstemperatur öffnen. Nach dem Keimen entstehen leuchtende Kapseln von 10–15 cm Größe, die sich nach vollständiger Ausreifung auflösen und ihre Sporen in dichte, feuerähnliche Wolken abgeben. Diese Sporen verbreiten sich über Luftverwirbelungen und setzen sich auf verbranntem Boden ab.
Ökologische Rolle
Der Nachglüher ist essenziell für die Nährstoffrückführung im Boden der Glutwiesen. Er zersetzt verkohltes organisches Material, Asche, tote Pflanzenreste und Kadaver (wie etwa verendete Aschlinge), wodurch er Stickstoff und Phosphor freisetzt. Diese Nährstoffe sind Grundlage für die nächste Vegetationswelle – insbesondere für Glutgras und andere Pionierpflanzen.
Lebenszyklus
Die Sporen des Nachglühers können jahrelang inaktiv bleiben und werden erst durch plötzliche Temperaturanstiege aktiviert. Sobald ein Brand den Boden ausreichend erhitzt, beginnt innerhalb von Stunden die Ausbildung der kugelförmigen Fruchtkörper. Diese wachsen, leuchten glutartig und zerfallen innerhalb weniger Tage vollständig.
Optische Erscheinung
Die kugeligen Fruchtkörper des Nachglühers besitzen eine glühend orange bis rötlich-gelbe Oberfläche mit matter Aschetextur. Ihre Leuchtkraft dient nicht zur Anlockung, sondern zur Tarnung – sie imitieren frische Glut in der Umgebung. Im Inneren enthalten sie zähe Sporenmassen, die sich nach der Auflösung als feiner Schleier über die verbrannte Landschaft legen.
