Größe: 0.1–0.2 Meter
Lebensdauer: 3–6 Atlasjahre
Fortpflanzung: symbiotische Samenausbreitung

Info
Beschreibung
Die Vampierwurz (Radicrimae sanguis) ist eine niedrig wachsende Pflanze, die sich auf frische Kadaver spezialisiert hat. Aus ihrem unscheinbaren, knorrigen Busch wachsen dunkelrote, tränenförmige Beeren, die gereinigte, pflanzlich verwandelte Blutreste enthalten. Ihr Überleben ist unmittelbar an das Vorhandensein einer Blutquelle gebunden.
Wurzelstruktur und Nährstoffaufnahme
Nach der Keimung dringen ihre dünnen Wurzeln schnell in den Kadaver ein und verteilen sich entlang verbliebener Blutgefäße. Dabei werden verbliebene Blutreste effizient extrahiert und als Grundlage für die Ausbildung der Beeren genutzt. Ohne kontinuierliche Blutanbindung verwelkt die Vampierwurz innerhalb weniger Tage.
Früchte und Verbreitungsstrategie
Die unreifen Beeren der Vampierwurz sind reich an Flüssigkeit und enthalten wertvolle Nährstoffe. Beim Verzehr praller, ausgereifter Beeren nehmen Tiere mikroskopisch kleine Samen auf, die sich im Blutkreislauf einnisten und dort inaktiv bleiben. Erst mit dem Tod des Wirtes keimt die Saat und ein neuer Zyklus beginnt.
Blüte und Duftverhalten
Um Tiere trotz des Aasgeruchs eines Kadavers anzulocken, bildet die Vampierwurz kleine, unscheinbare Blüten aus, die einen angenehmen, süßlichen Duft verströmen. So wird die Wahrnehmung des Aasgeruchs überlagert und Tiere werden effektiv zu den nährstoffreichen Beeren gelockt.
Ökologische Rolle
Die Vampierwurz trägt auf ihre Weise zum Nährstoffkreislauf der Savannen und Steppen bei. Sie recycelt Blutreste effizient und schafft neue Wachstumsorte für ihre Art. Ihre Präsenz deutet stets auf einen kürzlich verstorbenen Organismus in unmittelbarer Nähe hin.
