Glasgras Vitreum gramen

Größe: 0.2–0.5 Meter
Lebensdauer: unvergänglich
Fortpflanzung: ausläuferartig
Gruppe
Beschreibung Vitreum gramen (Glasgras) ist ein robustes, 20 bis 50 cm hohes Gewächs, dessen kristalline Halme an feingeschliffene Quarze erinnern. Die Pflanzenstruktur kombiniert pflanzliche und pilzartige Eigenschaften: Ein einziger genetischer Organismus kann sich über weite Flächen erstrecken und zahlreiche Kristallgruppen ausbilden. Diese Sprosse wirken wie unabhängige Pflanzen, gehören jedoch meist zu einem einzigen, über Wurzelausläufer verbundenen Exemplar – oft das einzige seiner Art im gesamten Biom.
Kristallstruktur Die Halme des Glasgrases wachsen als halbdurchsichtige Kristalle aus dem Boden. Ihre äußere Schicht ist klar weißlich, während eine grünlich schimmernde Zellstruktur im Inneren Photosynthese ermöglicht. Die Kristalle treten bereits im gehärteten Zustand aus dem Erdreich hervor und wachsen unter Lichteinfluss erstaunlich effizient. Ihre Struktur erlaubt eine hochgradig konzentrierte Nutzung von Sonnenlicht, wodurch sie bereits mit minimaler Einstrahlung gedeihen können.
Wurzelnetz und Verbreitung Das unterirdische Netzwerk von Vitreum gramen ähnelt dem Myzel eines Pilzes. Es zieht sich tief durch die Schwarzerde und bildet nur an ausgewählten Stellen sichtbare Halmbüschel. Die Pflanze vermehrt sich ausläuferartig, wobei sich neue Cluster oft über große Entfernungen vom Ursprungsexemplar bilden. Diese Art der Expansion ist stark vom lokalen Mineralienhaushalt abhängig – insbesondere von Silikaten, die durch das Zermahlen der Kristalle durch Kristallkrabben freigesetzt werden.
Interaktion mit Kristallkrabben Die Symbiose zwischen Glasgras und Kristallkrabben ist ein Schlüsselelement des mineralischen Stoffkreislaufs im Zauberwald. Während die Krabben die äußeren Kristallstrukturen fressen und deren Silikatanteile zur Bildung ihrer Exoskelette verwenden, gelangen durch diesen Prozess wertvolle Mineralien wieder in den Boden. Die Wurzeln des Glasgrases absorbieren diese Rückstände, wodurch sich das unterirdische Netzwerk weiter ausbreiten kann – ein sich selbst erhaltender Zyklus.
Biolumineszenz Nach Sonnenuntergang beginnen die Halme des Glasgrases, für einige Stunden ein sanftes, hellgrünes Leuchten abzugeben. Dieser Effekt erinnert an UV-aktive Pigmente, die Lichtenergie speichern und später abgeben. Die Ursache dieser Nachleuchtwirkung liegt vermutlich in der besonderen Kristallstruktur und ihrem photochemischen Verhalten. Diese Eigenschaft verleiht dem Zauberwald bei Nacht eine fast märchenhafte Atmosphäre.
Ökologische Bedeutung Jeder bekannte Zauberwald beherbergt mindestens ein Exemplar von Vitreum gramen. Trotz intensiver Forschung ist ungeklärt, wie die Pflanze ursprünglich in die Biome gelangt. Aufgrund ihrer extremen Langlebigkeit, ihrer Rolle in der Bodenmineralisierung und ihrer aktiven Beteiligung an symbiotischen Kreisläufen gilt Glasgras als essenzieller Bestandteil des Ökosystems. Ohne ihre mineralienreiche Rückführung wäre die Entwicklung der Schwarzerde und damit die Ausbildung von Baumblumen erheblich eingeschränkt.