Größe: 0.3–2.5 Meter
Lebensdauer: 10–70 Atlasjahre
Fortpflanzung: sporenbasiert, über feuchte, nebelige Luftschichten
Gift:
Mycocyclin-X (Halluzinogen bei Sporeninhalation. Führt zu intensiven optischen Verzerrungen, Farbenflimmern und Wahrnehmungsverschiebungen. Langfristige Exposition kann bei nicht-immuner Fauna zu Orientierungslosigkeit, Fressverweigerung und im Extremfall zu Immobilität führen. Das Toxin wirkt über neuroaktive Verbindungen, die speziell an olfaktorischen Rezeptoren binden und das sensorische Zentrum stimulieren.)

Info
Beschreibung
Myrhalum (Fungoroma lucidopsis) ist eine hochspezialisierte, pilzartige Kolonialpflanze, die die feuchten Höhlenwände der Wahnwaben fast vollständig bedeckt. Ihr Myzel durchzieht das Gestein in weiten Netzen und bringt an geeigneten Stellen linsenartige Fruchtkörper hervor, die lichtbrechende Oberflächen ausbilden und aktiv Sporen in die neblige Umgebung abgeben.
Wachstumsverhalten
Das Myzel von Myrhalum bildet ein engmaschiges Netzwerk, das mit der Höhlenstruktur symbiotisch verwachsen ist. Über seine Sporen verbreitet sich der Organismus selbstständig, wobei jede Spore ein genetisch leicht unterschiedliches Individuum bildet. Die leuchtbrechenden Kappen wachsen bevorzugt in lichtreflektierenden Bereichen, was ihre visuelle Wirkung maximiert.
Biologische Strategie
Myrhalum fungiert als passiver Jäger. Seine halluzinogenen Sporen beeinflussen Tiere, die zu lange in den Wahnwaben verweilen. Wird ein Tier bewegungsunfähig, beginnen Pilze damit, es zu überwachsen und in das Myzelsystem einzubinden. Dabei wird die Biomasse vollständig aufgenommen und dient dem Wachstum des Kolonialnetzwerks.
Halluzinogener Einfluss
Die kontinuierliche Sporenfreisetzung durch die Fruchtkörper sorgt für eine permanente Tranceatmosphäre im Biom. Viele kleinere Tiere entwickeln entweder Immunität oder leben in einem Zustand chronischer Wahrnehmungsverzerrung. Die kaleidoskopischen Lichtschleier der Wahnwaben verstärken den Effekt zusätzlich.
Beziehung zur Fauna
Spezialisierte Fauna wie der Flurax ernährt sich vom nicht halluzinogenen Myzelanteil, wird dabei aber dauerhaft durch die Sporen beeinflusst. Apexjäger wie die Kaleidara wiederum nutzen die Effekte des Myrhalum gezielt aus, um Beutetiere in Trance zu versetzen. Dadurch entsteht ein komplexes Netz aus Nahrung, Manipulation und Symbiose.
Hypothetische Entstehung der Wahnwaben
Einige Forschungsthesen gehen davon aus, dass das Myrhalum selbst zur Entstehung der Wahnwaben beigetragen haben könnte. Obwohl hydrophob und meidend gegenüber direktem Wasserkontakt, erzeugt das Myzel ein säureartiges Sekret an den Wänden, an denen es haftet. Dieses Sekret scheint über geologische Zeiträume hinweg das umgebende Gestein chemisch zu zersetzen, während parallel eine Verstärkungsschicht entsteht, die das Gestein verdichtet und strukturell stabilisiert. Es wird vermutet, dass ganze Höhlenkammern über Jahrtausende durch diesen Prozess vergrößert oder gar geschaffen wurden. Ob Myrhalum dabei als reaktiver Kolonisator agierte oder als eigentlicher Architekt, bleibt ungewiss. Einige Theorien sehen ihn sogar als protoorganisches Relikt aus der Frühzeit des Planeten – weder Tier, noch Pflanze, noch Pilz.

Fauna

Flurax
Fluraxe ernähren sich vom nicht-toxischen Myzel, erliegen jedoch regelmäßig der Wirkung der Sporen. Dies macht sie zu bevorzugten sekundären Beutetieren oder direkt verwertbaren Biomasselieferanten für das Myrhalum-Netzwerk.

Kaleidara
Die Kaleidara nutzt den Einfluss des Myrhalum auf ihre Beute gezielt aus. Durch ihre Sporenimmunität ist sie selbst nicht betroffen und gehört zu den wenigen Arten, die innerhalb stark befallener Zonen effektiv jagen können.