Größe: 3–30 Meter
Lebensdauer: 1–8 Atlasjahre
Fortpflanzung: generativ durch wassergetragene Kelchblüten mit schwimmfähigen Samenkernen

Info
Beschreibung
Die Vaallerie (Lianocampa aeterflora) ist eine markante, verholzende Lianenart, die im Wechselwald nahezu allgegenwärtig ist. Sie umschlingt bevorzugt größere Bäume wie Sprinken und Sprundel, an denen sie sich spiralförmig hocharbeitet, um ihre charakteristischen Blütenbündel im oberen Kronenbereich auszubilden. Ihre Ranken können Längen von bis zu 30 Metern erreichen.
Verankerung und Bewegung
Bei starken Fluten lösen sich die Wurzeln der Vaallerie aus dem Boden, wodurch sich die Ranke auch von ihrem Trägerbaum ablöst und frei im Wasser treibt. Nach dem Rückgang des Wassers verwurzelt sie sich erneut, oft an anderer Stelle. Dieser Vorgang führt dazu, dass sich die Lianen in dichten Vorhängen und schleifenartigen Strukturen über dem Boden ausbreiten, die natürliche Barrieren bilden und Wege vollständig versperren können.
Blütenstruktur und Duft
Die Vaallerie bildet große, kelchartige Blüten mit einem Durchmesser von 30 bis 40 Zentimetern. Diese sind leuchtend gelb gefärbt und tragen unregelmäßige, rotbraune Flecken. Die Blüten erinnern in Form und Aufbau an fleischfressende Pflanzenkelche, besitzen jedoch keine Fangmechanismen. Sie verströmen einen angenehm fruchtigen Duft und sind besonders langlebig – solange sie feucht gehalten werden, bleiben sie in voller Blüte und Welken nicht.
Regengesteuerter Fruchtzyklus
Die Vaallerie wirft ihre Blüten ausschließlich bei einsetzendem Regen ab. Die dabei entstandenen, mit Wasser gefüllten Kelche treiben auf den Fluten und verteilen ihre schwimmfähigen Samen großflächig im Biom. Dieser Mechanismus sorgt für eine schnelle, flächendeckende Verbreitung, insbesondere entlang von Tümpeln, Flussläufen und überfluteten Lichtungen.
Symbolik und kulturelle Bedeutung
Die abgeworfenen Blüten der Vaallerie gelten als kostbare Geschenke, sowohl unter Waldbewohnern als auch in Ritualen. Da sie nur bei Regen abfallen, aber durch äußere Feuchtigkeitszufuhr beinahe unbegrenzt haltbar bleiben, werden sie als 'ewige Blume' verehrt. Ihre intensive Farbe, ihr Duft und ihre natürliche Symmetrie machen sie zu einem bevorzugten Zier- und Ritualobjekt.
Optische Erscheinung
Im trockenen Zustand sind die Vaallerie-Ranken spiralförmig gespannt, ihre hellgrünen Blattpaare wechseln sich in rhythmischer Folge ab. Bei überfluteten Wegen hängen sie wie grüne Schleier frei zwischen Bäumen und Wurzeln. Die Blüten erscheinen in dichten Büscheln, meist im oberen Drittel der Ranke, wirken fleischig, feucht glänzend und kontrastieren auffällig mit dem dämmergrünen Unterholz des Wechselwalds.

Begleitpflanzen

Sprinke
Die Vaallerie nutzt die massive Struktur der Sprinke, um ihre Blüten möglichst weit oben auszubilden. Der mineralreiche Wasserfluss entlang der Sprinke unterstützt zusätzlich ihr Wachstum.

Sprundel
Sprundel dienen der Vaallerie als kletterfreundliche Alternativen oder sekundäre Stützen, vor allem in Bereichen mit schwächerer Flutaktivität.