Baumpalast Arborfungi kolossus

Größe: 80–130 Meter
Lebensdauer: 800–2500 Atlasjahre
Fortpflanzung: unbekannt
Gift: MykoTox (verdrängt Konkurrenzflora durch tiefgreifende Bodenveränderung)
Baumpalast – Einzelbaum
Beschreibung Der Baumpalast (Arborfungi kolossus) ist die sichtbare Erscheinungsform eines extrem langlebigen, pilzbasierten Superorganismus. Was von außen wie ein einzelner kolossaler Baum wirkt, ist in Wahrheit nur ein Fruchtkörper eines weitverzweigten unterirdischen Myzelnetzwerks. Diese Bäume erreichen Höhen von über 100 Metern, mit einem massiven Stamm und einer komplex geschichteten Baumkrone. Sie treten in Gruppen von maximal sieben Individuen auf, die alle zu einem einzigen genetischen Organismus gehören.
Myzelnetzwerk Das unterirdische Wurzelnetz besteht aus einem myzelartigen Gewebe, das sich extrem langsam, über Jahrhunderte, ausbreitet. Es sondert bodenverändernde Substanzen aus, die jede andere Pflanzenform aktiv verdrängen. Der Boden verliert dabei an Farbe, Struktur und Nährstoffgehalt – ein Vorgang, der durch den MykoTox genannten chemischen Cocktail ausgelöst wird. Das Netzwerk versorgt alle darüber stehenden Baumpaläste mit Wasser und Nährstoffen und agiert wie ein zentral gesteuerter Organismus. Obwohl es keine sichtbaren Fortpflanzungsorgane besitzt, überlebt es selbst dann, wenn alle sichtbaren Bäume verschwinden.
Baumstruktur Der Stamm ist massiv, hart und extrem resistent gegen Umwelteinflüsse. Die äußere Rinde ist glatt, graubraun und zeigt kaum Verwitterung. Im Inneren des Stamms existieren verzweigte Leitungskanäle für die Versorgung der Krone. Die Krone selbst ist in mehrere funktionale Zonen unterteilt: äußere Hochäste mit dichter Foliage für Photosynthese, mittlere Fruchtäste mit nährstoffreichen Früchten, innere Buschäste mit schmackhaftem Laub sowie Zuckerholzäste, deren süßliches, feuchtes Holz holzfressende Tiere befriedigt. Diese Struktur dient der gezielten Verteilung und Steuerung der Fauna, um kritische Baumteile zu schützen.
Wachstumszyklus Nach dem erstmaligen Auftreten eines Baumpalasts bleibt dieser über Jahrhunderte nahezu unverändert. Der Großteil der von ihm betriebenen Photosynthese dient der Erhaltung der Krone und der stetigen Versorgung des unterirdischen Netzwerks. Erst nach langer Energiesammelei sprießt ein neuer Baumpalast – ein Prozess, der nur wenige Jahre benötigt, aber selten beobachtet wird. Tiere, die die Bäume bewohnen, erkennen subtile Veränderungen in den Futterästen und erhöhen ihre Fortpflanzung, um die neuen Lebensräume frühzeitig zu besiedeln.
Erhaltungsmechanismen Das Ökosystem des Baumpalasts ist in sich geschlossen. Die Fauna der Krone dient nicht nur zur Nahrungsaufnahme, sondern auch als biologische Schutzschicht. Durch Ablenkung und gezielte Ressourcenverteilung bleibt die vitale Photosynthesezone nahezu unangetastet. Tiere, die das Gleichgewicht stören, verschwinden durch Nahrungsentzug oder Konkurrenzdruck. Der Baum kann gezielt Äste abstoßen, um Ressourcen zu sparen oder einen Heilungsprozess einzuleiten.
Reproduktion und Verbreitung Bislang wurde keine reproduktive Phase des Baumpalasts nachgewiesen. Es existieren keine bekannten Sporen, Samen oder pollenbasierten Verbreitungsmechanismen. Alle bekannten Exemplare sind Teil uralter Systeme. Sollte ein Baum sterben, kann das Myzel als Reaktion weitere Bäume 'verwerfen', um Energie für die Regeneration zu bündeln. Neue Einzelorganismen wurden seit Beginn der Aufzeichnung nie beobachtet.