Klima: savannenähnlich, aber bodenverödet
Temperatur: 10–36 °C
Niederschlag: selten bis extrem selten
Landschaft: graue, leblose Ebenen mit gigantischen Einzelbäumen, toter und entfärbter Boden, keine Untervegetation

Beschreibung
Königsruh ist ein extrem seltenes Mikro-Biom auf Atlas, das durch das Vorkommen des Baumpalasts (Arborfungi kolossus) definiert wird. Diese gewaltigen, palastähnlichen Bäume sind die einzigen sichtbaren Bestandteile eines unterirdischen Superorganismus, der die gesamte Region kontrolliert. Der Boden rund um diese Bäume ist vollständig leblos, entfärbt und toxisch für jede andere Form von Flora. Fauna existiert ausschließlich in den Baumkronen selbst – individuell angepasst an jeden einzelnen Baumpalast. Die Atmosphäre ist still, fast sakral, und vermittelt das Gefühl, in einem Raum außerhalb der Zeit zu stehen.
Bodenstruktur
Die Erde in Königsruh ist durch chemische Substanzen, die vom unterirdischen Myzelnetzwerk ausgeschieden werden, hochgradig übersäuert und vollständig steril. Jegliche Nährstoffe werden entzogen oder umgeleitet, um das Wachstum des Arborfungi-Netzwerks zu ermöglichen. Die graue Färbung, Rissbildung und völlige Abwesenheit von Mikro- und Makroleben im Boden macht Königsruh zu einer einzigartigen Totenlandschaft.
Vegetation
Der Baumpalast ist die einzige Pflanzenform in Königsruh. Die Bäume treten in Clustern von maximal sieben Individuen auf und sind durch ein gemeinsames Myzel verbunden. Ihre Baumkronen gliedern sich in hochfunktionale Zonen: äußere Photosyntheseäste, innere Frucht-, Busch- und Zuckerholzäste zur Lenkung und Kontrolle der Kronebewohner. Der gesamte Baum unterliegt einer inneren Strukturlogik, die auf Symbiose und Selbstschutz ausgelegt ist.
Zyklen & Dynamik
Königsruh ist extrem langsamlebig. Neue Baumpaläste entstehen erst nach Jahrhunderten der Energiesammlung durch das unterirdische Netzwerk. Der Verlust eines einzelnen Baumes kann das gesamte System destabilisieren und zum Rückzug weiterer Fruchtkörper führen. Während dieser Rückzugsphase bleibt das Biom äußerlich unverändert, unter der Erde aber weiter aktiv.
Faunaverhalten
Jeder Baumpalast beherbergt seine eigene, individuell abgestimmte Kronefauna. Diese Tiere interagieren mit den Futterästen, erkennen subtile Veränderungen im Nahrungsangebot und reagieren mit Fortpflanzung oder Wanderung, wenn ein neuer Baum kurz vor dem Entstehen steht. Der Boden selbst ist für Tierarten unbewohnbar – alles Leben findet in der Höhe statt.
Biomegrenze
Die Grenzen von Königsruh sind abrupt sichtbar: Der Boden wird farblos, das Pflanzenleben versiegt, und eine unnatürliche Stille legt sich über die Landschaft. Diese Übergänge sind nicht nur visuell, sondern auch ökologisch klar definierbar – das Arborfungi-Netzwerk duldet keine Überschneidungen mit fremder Flora.
Fauna

Kronvogt
Kronvogte sind die oberste Fauna der Baumkronen. Sie interpretieren die biochemischen Signale des Baumpalasts und leiten daraus gezielte Verhaltensregulationen anderer Arten ab. Ihre Präsenz sichert die ökologische Ordnung der Krone.

Laubknecht
Laubknechte sind spezialisierte Pfleger des Blattwerks. Sie leben in Großfamilien innerhalb der Baumkrone und erhalten durch gezielte Pflege die optimale Lichtausbeute der Photosyntheseäste aufrecht.

Borkenwacht
Die Borkenwacht ist eine Kolonialinsektenart, die den Stamm des Baumpalasts mit lebenden Schutzbauten umgibt. Sie verteidigt den Baum im Notfall mit radikaler Selbstaufopferung und lebt ausschließlich vom vorgesehenen Weichholz.

Palasträuber
Der Palasträuber ist ein seltener, falkenartiger Vogel, der gezielt Kronenfauna wie Laubknechte oder gelegentlich auch Borkenwacht jagt. Er nistet nicht im Baum und meidet direkte Konfrontationen mit Kronvogten, ist aber ein wiederkehrender Störfaktor im ansonsten stabilen System.

Täuschnack
Täuschnacks sind parasitische Nacktschnecken, die über Kot des Palasträubers eingeschleppt werden. Sie ernähren sich von den Photosyntheseblättern und erzeugen hormonähnliche Scheinbeeren auf ihrem Rücken, mit denen sie Kronvogte täuschen wollen. Ihre Anwesenheit wird bekämpft, sobald sie entdeckt werden.